Die Scope Story: Eine Idee setzt sich durch
Taucht ein in die Entstehungsgeschichte von Scope. In unserer mehrteiligen Blogpost-Serie erfahrt ihr, wie der digitale Standard für die Logistik ins Leben gerufen wurde. Alle Kapitel im Überblick:
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Die Zeiten ändern sich
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Es bleibt alles anders
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Noch nicht gut, aber schon schön
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Einmal vor und wieder zurück
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Und sie bewegt sich doch
Eine Idee setzt sich durch
In den 1980er Jahren sorgte ProCarS dermaßen für Furore, dass die Großen der Speditionsbranche bei JR anklopften, um auf diesen Flug aufzuspringen. Und man mag es kaum glauben, bei einem dieser Global Player, der Anfang der 1990er Jahre an Bord kam, ist ProCarS noch heute im Einsatz – seit Jahren „discontinued“, aber weiterhin „supported“. So konnte Riege Software im Jahr 2023 45 Jahre ProCarS feiern, obwohl der Nachfolger Scope sich bereits seit 15 Jahren Schritt für Schritt als der Digitale Standard für die digitale Logistik etabliert hatte. Doch bis dahin war es ein langer Weg, gepflastert mit zahlreichen Irrungen und Wirrungen. Wahr ist, ohne ProCarS kein Riege Software, ohne Riege Software kein Scope. Aber zurück zu den Anfängen.
Durch den Erfolg von ProCarS beflügelt, bot JR ab 1984 auch Wartungsverträge an. Ganz ohne Vertrieb – die Sache entwickelte sich zum Selbstläufer. Damit war die Grundlage für eine Unternehmensgründung geschaffen. So entschlossen sich Gabriele und Johannes Riege im Jahr 1985, eine eigene Firma zu gründen. Riege Software International war geboren. Und das war nicht zu hoch gegriffen, da die Kunden, die weltweit agierten, ProCarS auch weltweit einsetzten. Die bahnbrechende Software für Luftfracht setzte zum Höhenflug an.
Im Laufe der Jahre entstand auf Grund von Kundenanforderungen in ProCarS immer mehr Funktionalität. Ende der 1980er kamen Anbindungen an den Zoll in Deutschland (damals noch ALFA) und der Schweiz (damals noch Zoll 90) dazu. Die Zusammenarbeit mit dem bereits erwähnten Global Player verlangte, dass ProCarS ab den 1990er Jahren neben Luftfracht auch noch Seefracht beherrschen musste. Zwar hatte Riege bereits ein Verständnis dessen, wie Seefracht funktioniert, aber noch nicht so fundiert wie in der Luftfracht. Das änderte sich nun. Und noch mehr.
Durch die weltweite Präsenz dieses Kunden mussten weitere Funktionalitäten entwickelt werden, um ProCarS für alle in Frage kommenden Länder auszustatten. Und noch eine wesentliche Veränderung fand statt: ProCarS wurde nach und nach auf UNIX Systemen in einer Multi-User-Umgebung eingesetzt – weg von vernetzten PCs, die sich ein Dateisystem teilen hin zu einer unbegrenzten Anzahl von Anwender:innen auf einem einzigen Server. Das machte ProCarS immer schneller und kosteneffektiver. Denn nun war es möglich, mit überschaubaren Kosten Hunderte, wenn nicht Tausende Anwender:innen mit mehr oder weniger handelsüblicher Hardware auszurüsten. Der Weg für ein weltumspannendes Networking war geebnet. ProCarS markierte in der Welt der Logistik den Aufbruch in eine neue Zeit. Und war dieser gleichzeitig von Anfang an voraus.