Die Boing 747 der UPS Airlines war erst seit kurzem in der Luft, um ihre Fracht von Dubai nach Köln-Bonn zu bringen, als das Cockpit sich mit Rauch füllte. Die Piloten versuchten zum Startflughafen zurückzufliegen, konnten die Maschine jedoch nicht mehr richtig steuern. Das Flugzeug stürzte am 3. September 2010 nahe Dubai ab und verfehlte ein Wohngebiet knapp. Beide Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Die Ursache war ein massives Feuer im Frachtraum. Ein Bereich, in dem unter anderem Lithium-Ionen-Akkus geladen waren.

Brände in Zusammenhang mit Lithium-Ionen-Akkus sind keine Seltenheit. Sie führen an Bord von Flugzeugen oder Schiffen schnell zu einer Katastrophe. Kommt es zum Brand, gelingt das Löschen meist nur mit viel Wasser. Damit die Batterie sich nicht wieder entzündet, sollte sie in ein Wasserbad getaucht werden.

So leicht entflammbar die Lithium-Ionen-Akkus sind, so entflammt sind die Herzen der Hersteller smarter Produkte für sie. Dank ihres geringen Gewichts, hoher Energiedichte und der Langlebigkeit mit vielen Ladezyklen kommen sie zunehmend in digitalen Produkten zum Einsatz. Neben Smartphones, Notebooks, Elektrofahrrädern treiben sie beispielsweise Gartengeräte, Kinderspielzeug, Herzschrittmacher und Hörgeräte an. Besonders wird der wachsende Markt für Elektroautos den Bedarf steigen lassen. Und so nimmt auch ihr Transport per Flugzeug, Schiff, Bahn und LKW zu.

Gesetzliche Vorschriften für den Transport von Lithium-Ionen- und Lithium-Metall-Batterien

Wie die Brände zeigen, gibt es gute Gründe, dass Lithium-Ionen-Akkus als Gefahrgut deklariert werden. Das geschieht nach geltenden Regeln für das jeweilige Transportmittel. Das Gleiche gilt für Lithium-Metall-Batterien, die im Gegensatz zu den Lithium-Ionen-Akkus nicht wiederaufladbar sind. Sie kommen beispielsweise in Kameras, Uhren, Energiezählern und Sicherheitstechnik zum Einsatz.

  • Luftfracht: Es gelten die jährlich veröffentlichten Dangerous Goods Regulations (DGR) der IATA. Für Transportunternehmen stellt sie die Lithium Battery Shipping Regulations (LBSR) zur Verfügung. Hinzu kommen die teils noch strikteren Vorschriften einzelner Staaten oder Luftfahrtgesellschaften.
  • Seefracht: Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (International Maritime Organization, IMO) ist zuständig. Sie erstellt den IMDG-Code (International Maritim Dangerous Goods Code).

Für den Straßen-, Schienen- und Binnenschifffahrtsverkehr gelten andere Regeln. Hier sind sie für Gefahrgüter im Allgemeinen ausführlicher aufgelistet.

Die unterschiedlichen Regeln fordern Absender:innen und Beförderer:innen heraus. Verantwortlich für die korrekte Kennzeichnung ist der Versender der Waren. Speditionsunternehmen müssen sicherstellen, dass die Dokumentation den Vorgaben entspricht und mit den Kennzeichnungen übereinstimmt.

Lithium-Ionen-Akkus

Der Aufbau einer Lithium-Ionen Batterie.

Gefahrgüter sicher versenden mit Scope

Anwender:innen erfassen in Scope Gefahrgut-Daten innerhalb von beispielsweise Luftfracht- und Seefracht-Sendungen. Die Eingabe einer UN-Nummer zeigt die Angaben für erforderliche Dokumente an. So können Anwender:innen sie nicht vergessen. Ein Export in andere Systeme entfällt, der Workflow bleibt ungestört.

UN-Nummern für Gefahrgüter

Beachten Sie diese UN-Nummern für Gefahrgutklassifizierungen:

  • UN 3480 und UN 3481: Die Vereinten Nationen haben den Lithium-Ionen-Akkus die Nummern UN 3480 und UN 3481 zugewiesen. Die Nummer ist abhängig von der Art des Transports. Die Akkus können getrennt, in Geräte eingebaut oder zusammen mit ihnen verpackt transportiert werden.
  • UN 3090 und UN 3091: Lithium Metall-Batterien haben nach demselben Muster diese Nummern.
  • UN 3171: Für Fahrzeuge, mit Lithium-Metall-Batterien oder Lithium-Ionen-Akkus als alleinige Antriebsart.
  • UN 3166: Fahrzeuge, mit unter anderem Lithium-Akkus oder -Batterien in Kombination mit einer Brennstoffzelle.

Die richtigen Bezeichnungen von Lithium-Ionen-Batterien und Lithium-Metall-Batterien finden

Im Rahmen der Sendungserstellung zeigt Scope bei Auswahl der UN-Nummern die technischen Namen der Lithium-Akkus und -Batterien per Dropdown.

Die verschiedenen Ausprägungen werden wie folgt kategorisiert:

  • Nach Leistung der Lithium-Ionen-Akkus,
  • Lithiumgehalt der Lithium-Metall-Batterien,
  • oder danach, ob es sich um defekte, beschädigte oder fürs Recycling oder die Entsorgung vorgesehene Exemplare handelt.
  • Unterschiede bestehen bei den Verpackungs- und Labelling-Vorschriften und der zulässigen Gesamtmenge pro Transport.

Die Wahl der UN-Nummer in Scope generiert den IMDG-Code. Für Lithium-Akkus und -Batterien ist es Klasse 9 für „verschiedene gefährliche Stoffe und Gegenstände“ – sowie der Cargo-IMP-Code.

Die Information, dass eine Sendung Gefahrgüter enthält, steht im Luftfrachtbrief (Air Waybill, AWB) oder im Seefrachtbrief (Bill of Lading, B/L). Anwender:innen, die in der Luftfracht Gefahrgüter erfassen, erhalten einen Hinweis auszuwählen, ob für ihre Sendung CAO (Cargo Aircraft only) gilt. In diesem Fall ist der Transport in Passagiermaschinen verboten.

Zusätzlich erforderliche Dokumente für den Versand von Gefahrgütern

Für Luftfracht-Sendungen eine Shipper's Declaration for Dangerous Goods, kurz „Shipper's Declaration“, zu erstellen. Sie ist eine Anlage des AWB. Sie enthält alle wichtigen Gefahrgutinformationen und muss von der Spedition an die/den Beförderer:innen übergeben werden.

Auf Basis aller Frachtbriefe wird die Notification to Captain (NOTOC) erstellt. Dieses Begleitpapier des AWB informiert den/die Kapitän:in über die Gefahrgut-Klassen und -Eigenschaften. Er oder sie erfährt, wie die Gefahrgüter zu transportieren sind. Das betrifft z. B. die Belüftung im Frachtraum, eine erforderliche Kühlung und welche Stoffe nicht nebeneinander lagern dürfen.

Für den Transport auf See ist auch eine Shipper's Declaration notwendig. Die IMO Dangerous Goods Declaration verlangt Angaben zu Gewicht und Verpackungsvorschriften. Ein Notfallplan ist ebenfalls Pflicht.

Scope schafft Sicherheit

Für den Transport von Lithium-Ionen-Batterien und Lithium-Metall-Batterien gelten zahlreiche Sicherheitsvorschriften. Aus guten Gründen. Scope erfüllt diese Vorschriften. Scope-Anwender:innen erfassen die notwendigen Pflichtangaben in einem einzigen Vorgang. Und haben das gute Gefühl, dass die Adressaten die relevanten Dokumente übermittelt bekommen. Für eine sichere Lieferkette.

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