Speditionskaufmann im Softwareunternehmen? Was zunächst wie eine Verwechselung von Unternehmen und Funktion klingt, ist bei Riege Software Realität und hat einen äußerst pragmatischen Hintergrund. Für die reibungslose Funktion unserer Logistik-Software Scope erbringen wir für unsere Kunden zahlreiche ergänzende Dienstleistungen. Eine dieser Dienstleistungen ist der Support, gewährleistet durch ein engagiertes Team, das immer dann zur Stelle ist, wenn Kunden Hilfe bei der Lösung technischer Probleme brauchen.

Wer sich für dieses Team qualifizieren will, muss aber nicht nur die Software verstehen. Er oder sie muss auch Spedition verstehen, die Sprache, die naturgemäß manchmal etwas rauher ist, vor allem aber die Abläufe, die hinter jedem einzelnen Prozess stehen. Nur so kann Kunden mit Problemen zeitnah und kompetent geholfen werden. Im Riege Support arbeiten deshalb hauptsächlich gelernte Speditionskaufleute.

„Unser Konzept ist eine Win-win Situation für alle Beteiligten: Für die Auszubildenden, die umfassende Kenntnisse in den Bereichen Spedition und Logistik sowie Software-Anwendung und -entwicklung erhalten. Für den Verbundpartner, da er bereits unsere Software Scope nutzt, und so von den vorgeschulten Kenntnissen der Auszubildenden profitiert. Für Riege Software, da durch die Praxiserfahrung in einem Speditionsunternehmen unsere Nachwuchskräfte die Sprache eines Spediteurs sprechen, Prozessabläufe kennen und so Probleme eines Kunden schneller verstehen und beheben.“

— Sascha Plath, Leiter Support Riege Software

Die Idee, Speditionskaufleute in einem Softwareunternehmen auszubilden, war also naheliegend. Und dennoch ist Riege das erste und bislang einzige Unternehmen, das diesen Ausbildungsweg anbietet. Allerdings nicht im Alleingang. Eine Ausbildung als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung geht nicht ohne Spedition. Deshalb findet diese neue Verbundausbildung parallel in einem Speditionsunternehmen statt. Unser Kunde EMO-TRANS hat sich bereit erklärt, dieses wegweisende Projekt aktiv zu begleiten. EMO-TRANS ist ein namhafter, international tätiger Spediteur mit Sitz u. a. in Ratingen (Luftfracht) und Solingen (Seefracht). Der überwiegende Teil der Ausbildung wird bei Riege absolviert, wo sich Ausbildungsleiter Sven Krings, erfahrener Speditionsprofi und ehrenamtliches Mitglied im Prüfungsgremium der IHK Duisburg, um die Auszubildenden kümmert.

„Ich freue mich, den Ausbildungsberuf Kaufmann oder, wie in unserem Fall, Kauffrau für Spedition- und Logistikdienstleistung bei Riege begleiten zu dürfen. Ich betrachte das auch als persönliche Herausforderung, denn mir liegt viel an diesem Beruf und ich unterstütze gerne junge Menschen, die sich dafür entscheiden.“

— Sven Krings, Ausbildungsleiter und Support Riege Software

Ergänzend werden die Auszubildenden aber auch 6 Monate in der Seefracht-und 4 Monate in der Luftfracht-Abteilung von EMO-TRANS verbringen, wo sie die Fachkenntnisse zukünftiger Speditionskaufleute erwerben.

„Wir als Kunde und Partner in der Verbundausbildung versprechen uns davon, dass die erlernten Fachkenntnisse im Bereich der Luft-und Seefrachtspedition dazu beitragen, mehr Verständnis für unsere Bedürfnisse in den Fachsparten zu wecken. Und in der Folge natürlich auch eine schnellere Umsetzung von entsprechenden Prozessabläufen.“

— Thomas Klinkhammer, Geschäftsführer Verkauf und Marketing EMO-TRANS

Unterstützt und mitgestaltet hat dieses Projekt die IHK Mittlerer Niederrhein in Mönchengladbach. Elke Peggen, Ausbildungsberaterin bei der IHK, hat dabei nicht nur ihre institutionellen Aufgaben im Rahmen eines Zulässigkeitsverfahrens wahrgenommen. Sie hat auch bei den folgenden Antragsverfahren und der Entwicklung eines Ausbildungsplans beratend zur Seite gestanden. Und vor allem eine weitgehend unbekannte Kompetenz der IHK ins Spiel gebracht, die passgenaue Besetzung von Ausbildungsplätzen. Mit diesem kostenlosen Service unterstützt die IHK Unternehmen, geeignete Bewerber/innen für eine ausgeschriebene Ausbildungsstelle zu finden, übernimmt im Grunde den Part einer externen Personalabteilung, von der ersten Ansprache potenzieller Interessenten über die Prüfung der Bewerbungsunterlagen bis hin zu einer qualifizierten Vorauswahl geeigneter Kandidaten. So auch bei der Auswahl der ersten Auszubildenden als Speditionskauffrau bei Riege Software.

„Es hat viel Spaß gemacht, dieses innovative Projekt zu begleiten. Die größte Herausforderung war sicherlich die Vermittlung der geeigneten Auszubildenden, was zu unserer großen Freude gut gelungen ist. So können wir die Zusammenarbeit mit Riege Software als Erfolgsgeschichte für unsere engagierte Arbeit und das vielseitige Dienstleistungsangebot der IHK Mittlerer Niederrhein verbuchen.“

— Elke Peggen, Ausbildungsberaterin IHK Mittlerer Niederrhein

Ein ungewöhnlicher Ausbildungsweg. Aber mit Sicherheit zukunftssicherer als eine gewöhnliche Ausbildung. Nach erfolgreichem Abschluss werden die doppelt qualifizierten Speditionskaufleute in das Riege Support-Team aufgenommen. Und auch sonst stehen ihnen alle Türen offen. Sollten sie sich irgendwann anders orientieren wollen, steht auch einer späteren Karriere in einer Spedition nichts im Wege – mit fundiertem Software Know-how. Eine Idee von solcher Qualität wird natürlich gerne kopiert. Darf sie auch. Wir sind überzeugt, dass dieses Beispiel Schule machen wird.

Digitale Logistik mit dem Menschen im Mittelpunkt